Was ist Brandteig?
Der Brandteig ist ein Teig, der vorzugsweise für gefülltes und fettgebackenes Gebäck verwendet, da er sich stark ausdehnt und hohl wird. Seinen Namen verdankt er seiner Herstellungsart. Ins Besondere dem Vorgang des Abbrennens.
Wie macht man Brandteig?
Um Brandteig herzustellen, werden traditionell zunächst Wasser, Butter, Zucker und Salz in einem Topf aufgekocht. Anschließend wird Mehl unter starkem rühren dazugegeben und abgebrannt. Danach wird der Topf wieder vom Herd genommen, sobald sich der Teig sich vom Rand löst. Durch das Abbrennen verdampft die Flüssigkeit und die Stärke verkleistert. So kann der Dampf nicht entweichen und sorgt später im Ofen dafür, dass die Brandmasse aufgeht.
Nach dem Abbrennen werden nach und nach Eier und Backpulver hinzugegeben. Dabei ist es wichtig nicht alles auf einmal einzurühren, da der Teig sonst zu flüssig werden könnte. Auf die richtige Konsistenz kommt es an!
Brandteig Varianten
Es gibt viele verschiedene Formen von Brandteiggebäck. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Egal ob fruchtig, süß, herzhaft oder pikant. Die Brandmasse ist vielseitig einsetzbar. Ein paar der bekanntesten Gebäcke aus Brandteig möchte ich euch kurz vorstellen, damit du dir eine kleine Übersicht über die verschiedenen Rezepte mit Brandteig verschaffen kannst.
Gefülltes Gebäck aus Brandteig
Da die sich Brandmasse beim Backen stark ausdehnt und Hohl wird, bietet sich Brandteig Gebäck ideal für Füllungen an. Eine beliebte Füllung für Brandteig ist Beispielsweise Sahne, es gibt aber auch viele Rezepte mit herzhaften oder pikanten Füllungen.
Windbeutel
Das Windbeutel Grundrezept ist wohl eines der beliebtesten gefüllten Brandteig Rezepte. Mit dem Windbeutelteig formt oder spritzt man kleine Kügelchen und füllt sie hinterher für gewöhnlich mit Sahne.
Liebesknochen und Eclairs
Das Brandteiggebäck Liebesknochen bzw. das Rezept für Eclairs erfreut sich zu Recht ebenfalls großer Aufmerksamkeit. Liebesknochen kennt man noch aus der DDR, während Eclairs aus Brandteig französisch sind. Im Grunde handelt es sich dabei um dasselbe: Extrem leckere, gefüllte Brandteig Streifen mit Glasur. Hier findest du das Rezept für mein Gurken Rick Eclair. Dort findest du auch ein YouTube Video, das dir zeigt, wie du Brandteig herstellen kannst.
Schwan
Brandteig Schwäne sind eine wunderschön angerichtete Mischung aus Windbeutel und Eclairs. Man nimmt die Brandmasse und spritzt damit streifen, wie bei den Liebesknochen. Nach dem Backen, schneidet man aus der oberen Hälfte 2 Flügel, füllt das Gebäck mit Obers und steckt die Flügel in die Füllung.
Brandteig für Knödel
Besonders gut eignet sich Brandteig für Obstknödel. Da sich der Teig so weit ausdehnt, lässt er sich ganz einfach mit einem Spritzbeutel füllen. Meine Favoriten sind Zwetschgenknödel und Marillenknödel. Aber auch zu herzhaften Rezepten wie Hascheeknödel oder Speckknödel passt die Brandmasse super.
Fettgebackenes aus Brandteig
Wenn man den Brandteig frittiert, ergeben sich eine ganze Reihe neuer Möglichkeiten. Ein paar davon möchte ich euch vorstellen.
Spritzkuchen
Eines meiner Lieblingsgerichte als Kind waren Spritzkuchen. Ich habe sie mir jedes Jahr zum Geburtstag gewünscht. Dabei wird die Brandmasse mit dem Spritzbeutel in Kringeln gespritzt und anschließend frittiert. Eine Abwandlung davon sind Strauben. Sie sind ideal, wenn man mal keinen Spritzbeutel zur Hand hat. Dabei macht man den Teig etwas flüssiger, und gießt ihn mithilfe eines Trichters auf das Backpapier.
Churros
Das Brandteig Rezept für Churros ist hierzulande leider nach wie vor relativ unbekannt. Was wirklich schade ist, denn diese süßen, kleinen, frittierten Stangen sind extrem lecker. Meistens werden sie mit Vanille oder Schoko Soße zum Dippen serviert.
Krapfen
Achtung Verwechslungsgefahr! Unter dem Begriff Krapfen versteht man in verschiedenen teilen Deutschlands nämlich etwas anderes. Krapfen aus Brandteig bestehen ähnlich wie Windbeutel aus kleinen Klecksen Brandmasse. Der Unterschied besteht hauptsächlich darin, dass Krapfen frittiert und nicht gebacken werden. Sie können mit und ohne Füllung serviert werden.
Kuchen und Torte
Wenn dir Fingerfood zu viel Aufwand ist, kannst du genauso gut einen Kuchen oder eine Torte zaubern. Beispielsweise Flockentorte mit Sahne, Erdbeertorte oder Friesentorte. Bei diesen Rezepten wird der Brandteig für gewöhnlich für die Tortenböden verwendet.
Weitere Varianten
Es gibt noch viele weitere leckere Rezepte mit denen man beispielsweise auch herzhaften und deftigen Brandteig herstellen kann. Egal ob Kartoffel Brandteig oder mit Käse und Schinken. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Suppe
Aus der Brandmasse lässt sich auch eine tolle Suppeneinlage zaubern. Außerdem eignet sie sich ideal für Gnocchi.
Glutenfreier Brandteig
In glutenfreien Rezepten wird das Mehl in der Regel einfach durch eine glutenfreie Mehlmischung ersetzt. Funktioniert prima und schmeckt genauso gut.
Vegan
Natürlich gibt es auch Vegane Alternativen zum klassischen Brandteig. Diese Rezepte sind dann natürlich ohne Butter. Stattdessen wird Margarine oder Öl verwendet. Außerdem muss der Teig ohne Ei auskommen. Stattdessen verwendet man entweder Ei Ersatz Pulver oder stellt bereits am Vortag Veganes Eiweiß her.
Haltbarkeit
Die abgebrannte, aber noch rohe Brandmasse kannst du problemlos einfrieren und so auch länger aufbewahren. Auch nach dem Backen lässt sich das Gebäck noch einfrieren. Es darf allerdings noch nicht gefüllt sein.
Vorbereiten
Am besten schmeckt Brandteiggebäck, wenn es noch am selben Tag gegessen wird. Ungefülltes, frittiertes Gebäck kannst du aber auch schon am Vortag zubereiten. Vorsicht bei gefüllten Stücken! Nachdem die Füllung im Brandteig ist, sollte er schnell gegessen werden, da er sonst aufweicht und lätschig wird. Wenn du deine gefüllten Stücke trotzdem bereits am Vortag backen möchtest, empfehle ich dir die Füllung erst am nächsten Tag, kurz vor dem Servieren einzuspritzen.
Wie viel Kalorien hat Brandteig?
Je nach Rezept enthalten 100 g Brandmasse ca. 200 Kalorien. Es gibt auch low carb Rezepte. Diese verwenden oft Mandel- und Guarkernmehl als Mehlersatz. Außerdem wird oft Zuckerersatz verwendet, der den Appetit sogar noch anregt. Wer also abnehmen möchte, sollte vielleicht lieber eine Kohlenhydratarme Füllung verwenden, statt auf synthetische Süßungsmittel zurückzugreifen.
Tipps
Ofen Einstellungen
Natürlich kommt es in erster Linie auf deinen Ofen an. Allgemein lässt sich sagen, dass die richtige Temperatur, um Brandteig zu backen, bei Ober- und Unterhitze je nach Größe und Dicke der Teilchen bei 180° – 210° C liegt. Wenn du lieber mit Umluft oder Heißluft bäckst, solltest du eine etwas geringere Temperatur währen. 170° – 200° C sind ideal. Damit der Teig richtig durchgebacken wird, solltest du ihn 25 – 35 Minuten im Ofen lassen, ohne ihn zwischendurch zu öffnen.
Häufige Fehler
Brandteig geht nicht auf
Geht dein Teig nicht auf, kann das daran liegen, dass du ihn nicht lange genug oder zu lange abgebrannt hast. Du solltest das gesamte Mehl auf einmal dazugeben, damit keine Klumpen entstehen und die Brandmasse rühren, bis sie zu einem großen Kloß wird, der sich vom Topfrand löst. Anschließend nimmst du den Topf vom Herd, bevor du die Eier einrührst.
Eine weitere mögliche Ursache könnte es sein, wenn du den Teig zu lange offen liegen lässt, bevor du ihn bäckst. Dadurch kann ein Teil der eingeschlossenen Flüssigkeit verdampfen, die den Teig beim Erhitzen aufgehen lässt.
Außerdem solltest du den Ofen während des Backens nicht öffnen. Sonst entweicht der heiße Dampf aus den Windbeuteln. Deshalb bleiben sie klein und werden hart.
Teig ist zu flüssig
Wie viele Eier du in deinen Teig einrühren musst, hängt von der Größe der Eier ab. Um die richtige Konsistenz zu erhalten, solltest du daher ein Ei nach dem anderen einrühren, bis der Teig beginnt zu glänzen und nur schwer vom Löffel fällt.
Die gebackenen Stückchen fallen zusammen
Es ist wichtig, dass du dein Gebäck im geöffneten Ofen etwas abkühlen lässt und anschließend seitlich oder an der Unterseite etwas einschneidest, damit der heiße Dampf entweichen kann. Kühlt dieser zu schnell ab und kann nicht entweichen, zieht er sich beim Abkühlen zusammen und dein Gebäck fällt ein.